In der Regel reicht ein kleiner Raspi 4 für die meisten Anforderungen im Heimnetz aus – meistens zumindest. Machmal gibt es aber Anforderungen, die man mit einem Raspberry Pi nicht abdecken kann. Da empfiehlt sich einen “richtigen” Server zu verwenden: Einen “alten” PC, was gebrauchtes von Ebay, einen gebrauchten Server usw. Die Auswahl ist schier grenzenlos. Wenn da der hohe Stromverbrauch nicht wäre….

Anforderungen
Der neue Server sollte leise, leistungsfähig, stromsparend und mit viel Power ausgestattet sein. Da fallen die meisten gerauchten Server aus. Ein Mini-PC wie ein Intel NUC kommen da schon eher in Frage, wenn der hohe Preis und die schlechte Verfügbarkeit nicht wären. Aber ich habe eine Lösung hierfür gefunden:

Serverhardware
Meine Wahl viel auf einen MSI Cubic 5 – Ein Mini PC wie ein Intel NUC, klein, leise, stromsparend und genügend erweiterbar. Erhältlich als i3, i5 oder i7. Meine Wahl viel auf folgende Konfiguration:

MSI Cubic 5 – Intel i7 Barebone
64 GB RAM (2x32GB) von Cruzial
1 TB M2 NVME SSD Samsung
1 TB SSD Samsung EVO

Das ist zwar alles nicht ganz günstig. Das System kostet in dieser Ausstattung rund 1050,- Euro. Es lässt sicher aber als i5 mit nur 32GB und 1 TB NVME schon für 620,- Euro bekommen. (Links zu Amazon siehe unten)

Betriebssystem
In der Regel installiere ich auf Servern immer VMWare (ESXi & vSphere). Für dieses System habe ich mich aber aus Kostengründen und Kompatibilität für eine freie Virtualisierung von Proxmox 7 entschieden.

Stromverbrauch
Der MSI Cubic 5 benötigt in der oben genannten Konfiguration zwischen 6,5 und max. 35 Watt. Ich haben in meinem Use-Case mit 3 x Windows-Server 2019 sowie mehreren Linux-Containern einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 180 Watt in 24 h ermittelt. Bei einem Preis vom 32 Cent pro KW ergibt das rund 6 Cent am Tag oder rund 22,- Euro pro Jahr. Durchaus akzeptabel, ein Raspberry Pi kostet da nicht viel weniger, kann aber nicht das leisten, was der MSI bringt.

Proxmox Installation
Die Installation von Proxmox ist eigentlich ganz einfach. Das ISO Image laden und auf einen USB Stick schreiben (z.B. mit Balena Etcher) und vom Stick booten. Beim MSI Cubic ist noch zu beachten, dass Secure Boot ausgeschaltet werden muss. Dies habe ich im Video beschrieben.

Alle weiteren Schritte für die Proxmox Installation werden im Detail im Video gezeigt.

Fazit
Für einen Testserver, Lab oder auch als Heimserver ist ein stromsparender PC in Kombination mit Proxmox die ideale Konfiguration. Insbesondere wenn man ausschliesslich Linux oder Linux Container benutzt (z.B. Nextcloud. WordPress Docker usw.) reicht ein PC mittlerer Leistung aus. Ein i3 oder i5 mit 8-16GB ist da in der Regel ausreichend. Sollten Windows VM’s nötig sein empfehle ich deutlich mehr RAM – 32 oder 64 GB sollten da je nach Anforderungen aber genug sein.

Zum Thema laufender Kosten hier mal ein kleines Beispiel. Ich habe einen HP Microserver mit 8GB RAM und einem AMD Turion mal zum Vergleich genommen. Dies dürfte einem vergleichbaren älteren PC entsprechen, wobei dieser auch mit einer SSD ausgestattet ist, was sich günstig auf den Stromverbrauch auswirkt. Ich habe den Stromverbrauch eine Woche lang gemessen und dann den Durchschnitt genommen. Bei meinen aktuellen Stromkosten von 0,32 EURO pro Kilowattstunde ergeben sich folgende Zahlen:

ModellStromverbrauch im Mittel (24h)Kosten pro Tag €Kosten pro Jahr €
HP Microserver Turion910 Watt0,2912106,29
MSI Cubi 5 i7200 Watt0,06423,36

Der Vergleich zeigt, dass man ein erhebliches Einsparpotential mit aktueller Hardware hat.

Die Hardware gibts hier: (Affiliate Links)
MSI Cubi 5 i7: https://amzn.to/3ra7rae
2×32 GB RAM Cruzial: https://amzn.to/3i3B20J
Samsung NVME 1TB: https://amzn.to/3ww3FZK
Samsung 1TB Evo 870: https://amzn.to/2VDsyG8

weitere Links
Proxmox: http://proxmox.com